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Moskau, widerstrebend

Okay, doch noch Text.

p2015_05_23_11h34_13Ich habe mich etwas schwer getan mit Moskau. Es war mir einfach zu „zu“: zu groß, zu laut, zu bunt, zu dominant, zu macho, zu Putin, eben zu „zu“. Ich wollte zurück in mein verschlafenes verträumtes Susdal. Hinzu kam, dass Moskau zu den teuersten Städten der Welt gehört und der Preis unseres Hotel, zugegebenermaßen nur wenige Schritte vom Roten Platz entfernt, selbst an Schweizer Preise Gewöhnten die Tränen in die Augen treiben konnte. Für ein ganz kleines Zimmer, das direkt auf die verkehrsreiche Straße zum Roten Platz geht. Und warmes Wasser gab es auch nur sporadisch. Es hing an der Rezeption ein Zettel, dass es bis zum 27. Mai in ganz Moskau zu Engpässen mit der Warmwasser-Versorgung kommen könnte. Da braut sich die nächste Revolution zusammen. Kein warmes Wasser? Putin ist das sicher egal, der ist bestimmt kein Warmduscher, aber ich sehe schon die verwöhnten Töchterchen der russischen Oligarchen vor mir, wie sie auf die Barrikaden steigen. Nicht „Mehr Freiheit und Gerechtigkeit für alle“, eher „Mehr warmes Wasser für mich“.p2015_05_23_15h41_57

Aber ich will versuchen fair zu sein. Natürlich ist das Machtzentrum Moskaus eine überwältigende Erfahrung. Monsieur und unser Freund kannten die Stadt noch von früher, wo in jedem Hotel auf jede Flur eine Aufpasserin saß, die jedes Kommen und Gehen genau protokollierte. Und wo kein Mensch in Russland Zeit und Geld hatte, so etwas wie Tourismus zu betreiben. Beide sind fasziniert vom Wechsel, der Lebendigkeit der Stadt und verstehen mein ständiges Genörgel so gar nicht. Das einzige, was sich anscheinend nicht geändert hat, sind die Angestellten in den Lokalen oder an den Kassen. Es ist ganz eindeutig, dass sie nicht fürs Lächeln bezahlt werden und dass sie es eher als eine Zumutung betrachten, einen Kunden zu bedienen. Aber das sei gute alte sozialistische Tradition, meint Monsieur.

Wir kaufen in einer ersten Schlange unsere Eintrittstickets für den Kreml, die Waffenkammer sparen wir uns aus Zeit- und Geschmacksgründen. Und stehen dann in einer weiteren Schlange an, bis wir durch die Sicherheitskontrollen sind und den Kreml betreten dürfen.

p2015_05_23_11h56_45Der Kathedralplatz ist abgesperrt, Sicherheitskräfte winken die Besucher durch einen schmalen Korridor, hinter den Barrieren stehen die Menschenmassen mehrere Reihen tief gedrängt. Wir sind eigentlich nicht zum Anstehen hier und umgehen erstmal den Platz mit einem weiteren Mariä Gewandniederlegungskloster. Eine kleine, aber ganz exquisit gestaltete Kirche, die auch zum Teil Museum für Holzskulpturen ist. Als wir etwas später aus der Kirche kommend weiter gehen wollen, stehen wir vor einer Barrikade und mehreren Polizisten. Hier ist es völlig leer, aber man hat einen guten Blick auf die Menschenmassen der gegenüberliegenden Seite. Und die p2015_05_23_11h55_36Militärkapelle, die gerade aufmarschiert und sich mit dem Rücken zu uns platziert. Die Musik lockt weitere Besucher an, plötzlich stehen auch hier mehrere Reihen Zuschauer. Und dann kommen die Pferde – und die Koreaner. Irgendwie quetschen sie sich plötzlich zwischen mich und das junge Paar vor mir. Eine sehr resolute koreanische Dame schiebt ihr Handy zwischen die Köpfe der beiden und filmt, was das Zeug hält. Als das Paar ein Ereignis lachend kommentierend sich einander zuwendet, schiebt sie doch tatsächlich den Kopf der Frau zur Seite, um einen besseren Blickwinkel zu haben. Unglaublich!

Gefilmt und bestaunt wird ein Militärschauspiel erster Güte, Soldaten marschieren im Takt, werfen ihre Bajonette hoch, knien, salutieren, das ganze Spektakel. Die Reiter nehmen daran teil und es erinnert mich sehr an die Weihnachtsquadrille meiner alten Reitschule. Nur, dass wir nicht mit Kandarre reiten durften. Inzwischen ist mir auch klar, warum unser Stehplatz so leer war: hier sieht man nur die Hintern der Pferde.

Das Schauspiel nähert sich dem Ende, die Pferdchen stehen in einer stramme Linie vor uns, die Soldaten haben links Stellung bezogen, Bajonett im Arm, ein Befehl wird gebellt, die Pferde drehen ab und traben an uns vorbei, den schieren Terror in den Augen, Ohren flach gelegt, Schaum vorm Maul. Nun bin ich morgens kurz nach dem Aufstehen gelegentlich schon ein furchterregender Anblick, aber mittags um zwölf? Die Tiere traben an den Soldaten vorbei und in dem Augenblick feuern diese eine Salve in die Luft. Ich atme erleichtert aus, doch nicht meine Schuld, die Pferde, alte Profis, haben natürlich gewusst, was da kommt (und es scheinbar immer noch nicht gemocht).

p2015_05_23_12h32_07Die Barrikaden werden nach dem Schauspiel geöffnet, die Massen strömen über den Platz in die verschiedenen Kirchen. Es folgt ein schönes Beispiel, wie man sich das Leben unnötig schwer machen kann. Natürlich haben diese Kirchen große Türen mit schweren Flügeln, die sind weit geöffnet. Dahinter kommen weitere Türen, aus Holz und Glas, viel schmaler, leichter. Von denen aber nur jeweils ein Flügel zu öffnen ist. So dass man erst wartend steht, bis eine Lücke im ausströmenden Besucherstrom die Gelegenheit zum Reingehen bietet, um dann etwas später, nach ehrfürchtigem Bestaunen der Kunstwerke im Inneren, wieder abzuwägen, ob man es jetzt durch die Tür schaffen kann, bevor die Besuchermassen von außen nach innen drängen. Und es gibt viele Kirchen auf dem Kreml, glaubt mir.

p2015_05_23_16h23_35Unser nächstes Ziel ist das Kaufhaus Gum, direkt neben dem Kreml. Während wir die Arkaden, die Treppen und geschwungenen Brücken bewundern, konnte ich mir gut vorstellen, wie hier vor über hundert Jahren die Damen mit ihren weiten, langen Kleidern durch die selben Arkaden schlenderten.

Die Prachtstraße hinter dem Kaufhaus führt direkt auf ein weiteres Jugendstil-Kaufhaus zu, das mit einer Terrasse und Blick über den Kreml wirbt. Was wir nicht wussten, ist, dass dieses Haus inzwischen ein Kinderparadies ist. Über sechs Stockwerke wird nur Kinderspielzeug und -kleidung angeboten. Also haben wir uns durch das Gewusel hochgekämpft auf die Dachterrasse, wo man zwischen zwei p2015_05_23_16h16_47Kreml-Turmspitzen die Spitze des schrecklich monströsen Peter-der-Große-Denkmal sehen konnte. Die Männer fassen dann den Entschluss zu einer Bootstour auf der Moskwa bis zu eben diesem Monsterding. Mir ist das zu kalt und ungemütlich und ich bin dann am Bolschoi-Theater vorbei durch ganz ruhige Nebenstraßen zu unserem Hotel zurückspaziert. Aber eins kann ich Euch sagen: auf dem Rückweg durch sechs Etagen konsumberauschter Kinder – da war mir doch etwas mulmig.Pictures_Paul8

Um halb acht kommen die Männer zurück, sehr angetan von ihrer Bootstour und dem Licht der Abenddämmerung am Fluss. Abenddämmerung? Da mussten sie mir gestehen, dass sie erstmal auf der dritten Etage versackt waren, im Lego-Paradies…        p2015_05_23_19h05_02 p2015_05_23_19h14_23 p2015_05_23_19h24_52

Fahren nach Zahlen

Moskau Metro ElektrozavodskayaOkay, irgendwann hat man genug Ikonen und Fresken gesehen. Und auch die x-te orthodoxe Kirche bringt dann nicht mehr so wirklich neue kulturelle Aha-Erlebnisse. Zeit für was ganz anderes. Also, anstatt unseren Blick und unsere Herzen himmelwärts zu richten sind wir abgestiegen in die Unterwelt.

Moskau Metro Prospekt MiraMoskaus Metrostationen sind berühmt. Einige sind richtige Kunstwerke. Die schönsten hatten wir uns rausgesucht. Aber, aber ein Problem gibt es: die Moskauer U-Bahn ist für die Einheimischen. Anders als in Peking laufen die Anzeigen (in den wenigen modernen Wagen, die eine haben) nur auf Kyrillisch, die gesprochenen Ansagen gehen eh im Fahrgeräusch der Wagen unter. Und die Züge halten 30 Sekunden in der Station, da schaffe ich höchstens, Stationen mit weniger als vier Buchstaben zu identifizieren.

Die Lösung heißt “ Fahren nach Zahlen“.

Moskau Metro ElektrozavodskayaVon Okhotny Ryad sind es 4 Stationen bis zur Ringlinie, dann erstmal bis zur Kurskaya jede Station aussteigen. Immer vorausgesetzt, wir sind in der richtigen Richtung eingestiegen. Die Ansagerstimme ist männlich, also richtig. Gegen den Uhrzeigersinn sagt eine Dame die Stationen an. Wir zählen konzentriert mit bis zur vierten Station und stehen dann im Wunder aus rosa und schwarzem Marmor der Belorusskaya Station. Von da an gibt es Sightseeing auf Japanisch: 20 seconds to take a picture. Der Zug fährt ein, wir steigen aus, bewundern 2 Minuten lang die Schönheit der Station, die exquisiten Steine, die Kunstwerke, die Leuchten und mit dem nächsten Zug geht es weiter. Bis auf die Prospekt Mira, wo unser Freund die Zeit doch arg unterschätzt und sich plötzlich außen vor sieht. Er winkt uns fröhlich zu und in der nächsten Station tun wir das selbe für ihn.p2015_05_24_11h39_49

Das Metro-Ticket kostet 50 Rubel, um die 80 Centimes. Und für diese stolze Summe haben wir eine Stunde lang jede Menge Spaß. (Im Flohmarkt, eine Stunde später, zahle ich 25 Rubel für den Toilettenbesuch und ich kann Euch versichern, da hatte ich sehr viel weniger Spaß für mein Geld.)

Izmailovsky Markt/KremelNachdem wir das Leben in vollen Zügen (auweia) genossen haben, bringt uns dann die blaue Linie zu unserem Ziel, dem Flohmarkt (drei Stationen). Alles organisiert von unserem Freund, der über Nacht recherchiert hat. Ich vertraue ihm blind, aber bei dem Gebilde, auf das er uns zuführt, regen sich ganz leise Stimmen des Zweifels. Das soll ein Flohmarkt sein? Wieder mal diese Mischung aus Disneyland und Größenwahn. Drinnen schlendern wir erst durch Reihen hinter Reihen von Matruschkas, wehren mehrere Fellmützen in allen Größen und Farben ab und stehen etwas perplex vor Luchs- und BärenfellenIzmailovsky Markt/Kremel. Dann kommt der „echte“ Flohmarkt, Stände um Stände mit Altem, Schönen oder einfach nur Skurilen. Die Jimi-Hendrix-Platte die ich irgendwo noch im Keller habe, liegt für 200 Rubel auf einem Tisch, neben Silberbesteck und einem verbeulten Samowar. Zwei Reihen weiter ist der Kunstmarkt, die Künstler sitzen essend im Schatten neben den Ständen.

Zwei Stunden später kommen wir aus unserer Metro-Station (vier) und stehen in einer Menschenmenge. Der Zugang zum Roten Platz ist mit Barrieren abgegrenzt, Tausende von Menschen schieben sich für ein Literaturfestival langsam vorwärts, betreut vomosn mehreren Hundertschaften Polizei. Eine Hundertschaft steht sehr diszipliniert parat – vor den Toiletten-Kabinen. Das geht sehr zügig und im Gleichschritt: die Tür geht auf, die erste Reihe tritt ein, die Tür schließt sich, die zweite Reihe rückt auf. Während wir das Ganze fasziniert beobachten, kommt im Marschschritt die nächste Kompanie zum Pieseln. Ich würde doch zu gerne wissen, welchen Befehl ihr Offizier ihnen gegeben hat.

Und dann lege ich im Sheremetyevo-Airport mein Ticket vor und der Herr am Schalter nickt nur. Ufffff…

Alles so schön bunt hier

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Moscow by night – und by handy 😉

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Die Moskwa

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Stadttor mit Zugang zum Roten Platz, rechts das Historische Museum

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Kaufhaus Gum mit Festbeleuchtung

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Auf dem Weg zum Hotel

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Der Rote Platz

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Auf dem Kathedralplatz im Kreml

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Vor den Absperrungen

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…. und dahinter

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Ein schöner Rücken… Und dann gleich vier! Im Park vor dem Kreml

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Im Kaufhaus Gum

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Blick über Moskaus Innenstadt

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Das monströseste Denkmal Russlands, gewidmet Peter dem Großen

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Moscow by day

KwT – vorerst 😉

Einmal Susdal – Moskau mit dem „Wanderfalken“

Multi Tasking finde ich gut! Die Fest-Zelte zwischen unserem und dem Nachbarhaus konnten das ganz toll. Auf der Rasenfläche stand ein rechteckiges Zelt, so Zwischending zwischen Modell „Baumarkt“ und Modell „Unopiu“, recht groß, mit Seitenwänden zum Zuziehen und Fliegengardinen dazwischen. Etwas entfernt davon stand ein kleineres kuppelförmiges Zelt, Modell „Stadtorchester im Kurpark“. Als wir am Montag hier ankamen war das große Zelt geschmückt mit einem riesigen Plakat. Darauf waren strahlende Veteranen zu sehen, denen von noch strahlenderen Kindern Blumensträuße überreicht wurden, dazu eine Friedenstaube und die Jahreszahlen 1945 – 2015. War ja wohl klar, welche Veranstaltung dort stattgefunden hatte.

p2015_05_21_19h03_23Am Donnerstag gab es einen sogenannten Grillabend für die Konferenzteilnehmer. Dafür hatte man die Veteranen abgehängt und Tische und Stühle in das große Zelt gestellt. In der kleinen Kuppel wurden auf Tischen die Getränke bereitgestellt. Eigentlich ist es ja positiv, wenn man vorausschauend plant und handelt. Aber den Weißwein für eine Feier um 19 Uhr schon um 17 Uhr in die Sonne zu stellen, ist dann eher kontraproduktiv. Also wurde um 19 Uhr ein großer Kübel mit Eiswürfeln herbeigeschafft für diejenigen unter den Gästen, die weder lauwarmen Weißwein trinken noch auf Wodka ausweichen wollten. Mit Einbruch der Dämmerung wurde dann auch die Wichtigkeit der Fliegengardinen ersichtlich. Stechmücken, groß wie Kampfhubschrauber (naja, fast) und genauso aggressiv, setzten zum Angriff an. Und der Physiker, der zu Beginn der Party die Sitzgelegenheiten im Zelt mit den bewusst provokativen Worten: „Das ist was für Frauen und sonstige Behinderte“ abgetan hatte, bekam (zum zweiten Mal) ganz schön was zu hören.

Heute Morgen sind alle Spuren der Grillparty verschwunden, Zelt und Kuppel sind mit festlichen Tüllrosetten in Weiß und „Royalblue“ geschmückt, ein Blumenbogen in den gleichen Farben ist vor dem Zelt aufgestellt, davor einige Reihen mit Stühlen. Während wir uns auf die Abreise vorbereiten, huschen Brautjungfern in Royalblue umher.

p2015_05_21_18h52_15Unsere Abreise ist für 15:00 geplant, erstmal bis Vladimir, dessen Bahnhof auf der Schnellzug-Strecke Nowgorod-Moskau-St. Petersburg liegt. Gestern morgen habe ich ein ganzes Konferenzbüro ungefähr genauso lange, wie wir heute Zug fahren werden, mit der Reservierung der Karten beschäftigt. Auf einer internationalen Seite war es zwar problemlos möglich, Karten und Sitzplätze zu reservieren, aber dann wurden die Passnummern der Fahrgäste verlangt. Also ging es rüber ins Konferenzbüro, die diese Unterlagen ja haben müssten.

Im Büro wurde dann die russische Seite aufgerufen und siehe da, plötzlich kosteten die Karte etwa ein Drittel weniger. Die Passnummern für Monsieur und Kollege hatte das Büro aber auch nicht, beide waren nicht erreichbar. Also runter in die Rezeption, wo Kopien der Pässe aller Gäste gemacht worden waren. Da die Englischkenntnisse der Rezeptionistin ungefähr meinen Russischkenntnissen entsprachen, dauerte es eine Weile, bis mein Anliegen klar und die Kopien gefunden waren.

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Nicht der „Falke“, eher die „Ente“

Im Bahnhof von Vladimir gab es dann erstmal das Problem herauszufinden, auf welchem Gleis der „Sapsan“, der „Wanderfalke“ abfuhr. Mehrere Spalten mit Informationen standen zur Verfügung und anhand der Abfahrzeiten konnten wir unseren Falken schnell identifizieren, dahinter die Zahl 2. Mein Vorschlag war also Gleis 2. Bis Monsieur uns darauf aufmerksam machte, dass andere Züge in dieser Spalte Zahlen von 18 bis 25 stehen hatte, der Vladimierer Bahnhof aber nur über zwei Gleise verfügt. Es wurde beschlossen, dass diese Zahl die Aufenthaltsdauer der Züge hier in Vladimir wiedergibt.

Schließlich haben wir einen sehr grimmig dreinschauenden, schlagstoffbewaffnetem Bahnpolizisten unsere Tickets unter die Nase gehalten und er hat uns sehr freundlich nicht nur das Gleis, sondern auch den Abschnitt unseres Waggons gezeigt.

p2015_05_22_18h42_25Der Falke flog mit uns durch fast unberührte Wälder. Ab und an tauchten ein paar Holzhäuser entlang der Bahnstrecke auf, gelegentlich sah man eine größere Ansammlung von Gebäuden in der Ferne, aber der vorherrschende Eindruck war unbewohnte Weite. Auf die im Prospekt angekündigten 300km/h kam der Falke auf dieser Strecke allerdings nicht. Die Anzeige schwankte zwischen 130 und 160 km/h. Was die Tafel aber auch anzeigte, war ein Sturz der Temperatur. Von 27° in Susdal auf 17° in Moskau. Als wir in die Vororte Moskaus kamen, ging ein sintflutartiger Sturzregen nieder. Wir fuhren über Bahnunterführungen, in denen das Wasser so hoch stand, dass sich die Autos davor und dahinter stauten, weil sie sich nicht hindurch zu fahren trauten.

Ich hatte in Susdal unsere Metrofahrt vorbereitet, alle Haltestellen in Blockschrift auf Kyrillisch und Latein herausgeschrieben und die Zwischenstopps abgezählt. An der richtigen Haltestelle auszusteigen, war dann nicht schwierig. Im strömenden Regen das Hotel zu finden dann schon etwas mehr.

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Kaufhaus Gum auf dem Roten Platz

Abends sind wir dann noch über den Roten Platz geschlendert, begleitet von Gruppen von jungen Menschen, die anscheinend Schuljahresende oder bestandene Prüfungen feierten.

Im Café des Kaufhauses Gum haben wir uns einen Drink gegönnt. Zu Preisen, für die ich in Susdal gleich einen ganzen Schwarm Fellforellen bekommen hätte.